Problem Brückenbildung in der Sattellage

Problemzone Brückenbildung - wenn der Sattel nicht nach der natürlichen Form deines Pferdes sprich der Anatomie angepasst ist....

Brückenbildung in der Sattellagewird sich über kurz oder lang der Rücken deines Pferdes an den Sattel anpassen (müssen). Leider ist der Vorgang nur mit schmerzhaften Muskelrückbildung sprich Atrophie möglich. Aber woher kommen denn eigentlich Brückenbildungen, um zu erkennen, dass man eventuell agieren sollte, gibt es eine Hand voll Indizien je nach Situation. Aber grob kann man sagen, dass eine Brückenbildung unter deinem Sattel immer vorzufinden ist, wenn a) der Sattel zu eng in der Kammer ist oder b) der Sattelbaum der Krümmung bzw. der Form des Wirbelsäulenverlaufes nicht angepasst ist. Wenn der Sattel zu eng ist wird er gleicher Maßen auch nach vorne rutschen und dann kommt die Brücke beim Reiten zustanden. Wenn du frisch gegurtet hast und vielleicht auch schon ein paar Runden getrabt oder galoppiert bist, wird der Schub und der Schwung dafür sorgen, dass der Sattel aus seiner gegurteten Lage herausfindet, da er nicht im Schwerpunkt liegt. Da sich der Schwerpunkt bei einem zu engen Sattel immer zu weit hinten befindet. So und nun kann man sich diesen Verlauf des Schwerpunktes einmal bildlich vorstellen. Durch die Verlagerung hat man tendenziell und je nach Schweregrad ein kleines bis mittleres Gefälle in der Sitzfläche und das auch schon in der Ausgangssituation. Rutscht der Sattel jetzt auch noch nach vorn, findet man oft eine Brücke und eine gehemmte Schulter als Ergebnis. Ist der Sattelbaum nicht "rund" oder "gerade" genug für dein Pferd, ist die Ausgangssituation noch leichter vorzustellen: legt man ein gerades Stück Holz auf eine abgerundete Banane und bringt dann auch noch ein kleines Gewicht ins Spiel kann man schnell sehen, wie an den Auflagepunkten vorn und hinten die Banane braune Stellen bzw. im ersten Stepp Druckstellen bekommen wird. Überträgt man diese Verbildlichung nun auf den runden Pferderücken mit einem geraden Sattelbaum werden sich auch dort Druckstellen im Trapez und Lendenwirbelbereich bilden, nur dass diese nicht nur braun und oberflächlich in der Schale sind, sondern in der hart erarbeiteten Rückmuskulatur, die daraufhin sich zurückbildet bzw. atrophiert. Erste Anzeichen sind Unzufriedenheit, wenn der Sattel herangeholt wird und Kopfschlagen bzw. Rückenwegdrücken in der Versammlungsarbeit oder schon beim Aussitzen. Hier zeigen sich die Anzeichen sehr unterschiedlich, bei einer Sattelkontrolle durch den Sattelservice lassen sich aufgrund Erfahrungswerte schon einige Dinge schnell sehen, die man dann gemeinsam mit dem Reiter auswerten muss, da nur der Reiter das Pferd und seine Besonderheiten kennt. Wir können an der Stelle nur Status Quo feststellen. Hier gilt nur immer Obacht und bei einem vermeintlich auftauchenden Problemchen: Feingefühl fürs Pferd. Die wenigstens ambitionierten Pferde beginnen auf einmal bei gelernten Dingen den Reiter wieder zu testen und versuchen sich zu widersetzen: dann holt euch lieber einmal mehr einen Rat durch uns ein. Die kleinsten anatomischen Veränderungen können die Sattellage beeinflussen. Eine gewisse Spanne kann man immer gut auch mit einem Korrekturpad ausgleichen, gerade, wenn ein Pferd gerade extrem im Wachstum ist oder durch eine Krankheit die Rückenlinie beeinflusst wurde, aber dies immer nur bedingt in einem gewissen Rahmen, den man natürlich nicht anhand Daten oder Fakten festmachen sondern nur individuell am Pferd einschätzen kann.